Edvard Grieg, Moritz Moszkowski: Klavierkonzerte

grieg moszkoManchmal ist es schon erstaunlich, welche Werke es nicht in den Kanon der bedeutenden Werke schaffen. Der 1854 in Breslau geborene Moritz Moszkowski war einer der populärsten Komponisten und virtuosesten Pianisten seiner Zeit, sein Klavierkonzert sehr erfolgreich. Heute sind Werk und Schöpfer weitgehend vergessen. Der junge Joseph Moog präsentiert es nun gemeinsam mit dem Grieg-Konzert. Der Moskowski’sche Versätzer ist thematisch etwas weniger prägnant, besticht aber ebenso mit schönen Melodien und Dramatik und ist pianistisch anspruchsvoller als das 30 Jahre ältere Grieg-Konzert. Ein schönes Virtuosenwerk, das die Wiederentdeckung verdient hätte. Moog und das Orchester spielen beide Werke wunderbar romantisch und einfühlsam.
- Arnt Cobbers

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Sergej Rachmaninow: Chrysostomos-Liturgie op. 31

rach chrysoDie im Sommer 1910 komponierte Chrysostomos-Liturgie ist das erste große Chorwerk Sergej Rachmaninows und eines der großartigsten Werke nicht nur der russisch-orthodoxen Kirchenmusik. Es ist eine für unsere Ohren geradezu archaisch anmutende, bezwingende Musik, die der Rundfunkchor Berlin faszinierend rein und homogen, klangschön und intensiv singt. Dirigent Nicolas Fink hat für die Aufnahme einige liturgisch motivierte Einwürfe und Wiederholungen gestrichen, sodass die Liturgie noch stärker als reines „Konzerterlebnis“ vor dem CD-Player zu genießen ist.- Arnt Cobbers

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Heitor Villa-Lobos: Symphonie Nr. 12

villa-lobos12Das beste Orchester Südamerikas, das Symphonieorchester Sao Paolo, spielt die Symphonien des größten Komponisten Brasiliens, Heitor Villa-Lobos, in neuen Urtextfassungen, dirigiert vom Herausgeber selbst, dem ehemaligen La-Fenice-Chefdirigenten Isaac Karabtchevsky. Die vierte Folge eignet sich besonders gut als Einstieg: Die zwölfte und letzte Symphonie aus dem Jahr 1957, ein leicht zugängliches Amalgam aus europäischer Tradition, Moderne und Exotik, wird gerahmt durch zwei farbenprächtige Ballettmusiken: das frühe Uirapuru (nach einem Vogel des Regenwaldes), das Villa-Lobos Diaghilevs Ballett Russes anbot, und das klanglich mit einem Chor angereicherte Mandu-Carará von 1940, benannt nach dem Gott des Tanzes.
- Arnt Cobbers

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Memories

troussovIn jungen Jahren kamen der Geiger Kirill Troussov und die Pianistin Alexandra Troussova aus St. Petersburg nach Deutschland. Mit „Memories“ werfen sie nun einen Blick zurück und präsentieren eine bunte Mischung russischer Ohrwürmer und Raritäten – vom Säbeltanz und Rachmaninows Vocalise über Prokofjews zweite Violinsonate bis zu Schnittkes Suite im alten Stil und fünf Preludes von Schostakowitsch. Dass das ganze nicht kitschig, sondern im Gegenteil sehr hörenswert ist, liegt an der sanften Eleganz und Farbigkeit in Troussovs Spiel und der gestalterischen Symbiose der beiden Geschwister. Außerdem bietet die CD die Gelegenheit, ein wunderbares Instrument zu hören: die Stradivari, mit der Adolf Brodsky 1881 Tschaikowskys Violinkonzert uraufführte.
- Arnt Cobbers

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