Reich: Music for 18 Musicians

reichmusicIch weiß ja nicht, wieviel bei dieser Aufnahme geschnitten worden ist, aber Steve Reichs Musik für 18 Musiker in dieser Qualität zu spielen, ist eine Meisterleistung. Es ist ein genau einstündiges repetitives und sich doch immer wandelndes Kontinuum, das den Hörer aufs Schönste einlullt und mit sich fortträgt. Da als Musiker die Konzentration zu behalten und zudem noch nie die Spannung zu verlieren und den Fluss dramaturgisch zu gestalten – alle Achtung! Für Freunde der Minimal Music unbedingt empfehlenswert.
- Arnt Cobbers

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Paine: Symphonie Nr. 2

paineJohn Knowles Paine (1839-1906) war wohl der bedeutendste US-amerikanische Komponist des 19. Jahrhunderts, als erster Professor für Musik überhaupt in den USA, für 45 Jahre in Harvard, beeinflusste er das Musikleben entscheidend. Seine Musik aber klingt sehr vertraut, und das ist kein Wunder. Er lernte sein Handwerk bei einem deutschen Immigranten und studierte drei Jahre in Berlin. Seine zweite Symphonie wollte er bei einem späteren Besuch hier uraufführen, doch der Plan zerschlug sich. Wirkliche Meisterwerke sind auf dieser CD nicht zu entdecken, aber doch durchaus eigenständige und hörenswerte Musik, die man am ehesten bei einem deutschen Romantiker der zweiten Reihe verortet hätte.
- Arnt Cobbers

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amarcord: Armarium

armariumArmarium bezeichnete im Mittelalter den Bücher- und Notenschrank im Kloster, und aus dem Armarium des Leipziger Thomasklosters und der ihr angeschlossenen Thomasschule, deren Schülerschaft bis heute – ein halbes Jahrtausend nach Auflösung des Klosters – den Thomanerchor bildet, präsentiert amarcord eine „pointierte Blütenlese“. Die sechs ehemaligen Thomaner schlagen den Bogen vom frühen 14. Jahrhundert über Renaissance- und frühbarocke Musik etwa von den Thomaskantoren Sethus Calvisius und Johann Hermann Schein bis zu Heinrich Schütz 1648. Das Programm ist stimmig zusammengestellt und wird von amarcord glockenrein rein, homogen und wunderbar einfühlsam gesungen.
- Arnt Cobbers

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en hommage Joachim Mendelson

MendelsonUnd wieder hat das rührige kleine Berliner Label EDA einen Komponistennamen dem Vergessen entrissen: Joachim Mendelson, über den man kaum mehr weiß, als dass er 1892 in Warschau geboren wurde (als Mendelsohn), in Berlin studierte, 1929 nach Paris ging, 1935 nach Warschau zurückkehrte und 1943 im Ghetto ermordet wurde. Sein bekanntes Oeuvre beschränkt sich auf fünf Werke, die Ende der 30er Jahre in einem Pariser Verlag (unter der Schreibweise Mendelson) im Druck erschienen. Die vier hier eingespielten Werke, eine Symphonie, eine Kammersymphonie, ein Oboenquintett und eine Violinsonate, sind enorm farbige, die verschiedensten musikalischen Strömungen der Zeit verarbeitende, aber tonale Werke, die erstaunlich viel Witz versprühen.
- Arnt Cobbers

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