Ein ungewöhnliches Konzept, das voll aufgeht: Das Signum Quartett spielt auf seiner dritten CD Streichquartette von drei Meistern des 20. Jahrhunderts, die die Nr. 3 im Titel tragen: Alban Bergs Streichquartett op. 3 von 1910 ist gänzlich freitonal komponiert, klingt im Spiel des Signum Quartett aber nicht nur hochemotional und zuweilen radikal, sondern auch enorm sinnlich. Ebenso Bela Bartoks Quartett Nr. 3, das in der ungarischen Folklore wurzelt, während Alfred Schnittke die gesamte Musikgeschichte in sein „polystilistisches“ drittes Streichquartett von 1983 einfließen lässt. Eine spannende, wunderbar gespielte CD!
- Arnt Cobbers
Leos Janácek: The Piano
Die Mährischen Volkslieder von 1922, Zdenkas Variationen und die zahlreiche Miniaturen, die Cathy Krier auf ihrer Janácek-Doppel-CD präsentiert, hört man so gut wie nie. Doch nicht nur wegen dieser durchaus interessanten Stücke ist die Einspielung der jungen Luxemburgerin bemerkenswert. Auch den bekannten Zyklen Auf verwachsenem Pfade und Im Nebel und der Sonate 1.X.1905 gewinnt sie neue Blickwinkel ab. So ergibt sich eine beeindruckende Gesamtschau des mährischen Meisters, bei der nur wenige, aus Kriers Sicht allenfalls musikhistorisch interessante Jugendwerke fehlen.
- Arnt Cobbers
Nino Machaidze: Arien und Szenen
Einen Blick in die Zukunft wirft Nino Machaidze mit ihrer zweiten CD. Denn die aus Georgien stammende Sopranistin hat dafür vor allem Arien ausgewählt, deren Rollendebüts sie noch erwarten, von der Violetta in La Traviata bis zur Thais in der gleichnamigen Oper von Jules Massenet. Dabei setzt Machaidze ganz auf ihre stimmlichen Stärken: Die abgesehen von Puccini und Verdi aus dem französischen Repertoire stammenden Arien erfordern alle eine bewegliche Stimme, die sich leicht in große Höhen schwingt.
- Klemens Hippel
Paul Hindemith: Violinsonaten & Violinkonzert
Sie mögen Musik der noch tonal gebundenen Moderne des 20. Jahrhunderts und kennen das Violinkonzert von Hindemith nicht? Dann ist diese CD perfekt für Sie. Frank Peter Zimmermann ist der große Hindemith-Verfechter unter den Weltklasse-Geigern, und wenn man das 1939 entstandene Stück mit so viel Hingabe, Klangschönheit und der perfekten Balance von Emotion und Klarheit spielt – und dazu noch ein so farbig klingendes Orchester hat, wirkt es überhaupt nicht spröde, wie es das Hindemith-Klischee erwarten ließe. Das gilt auch für die vier Sonaten. Zusammengenommen geben sie ein vielschichtiges Bild des vor 50 Jahren gestorbenen Paul Hindemith, der unbedingt zu den großen Komponisten des vergangenen Jahrhunderts gehört.
- Arnt Cobbers