Das ist mal ein richtig gelungenes Crossover-Album! Und doch: Wem wird es gefallen? Man muss poppig angehauchten Jazz oder jazzigen Pop mögen – und Operngesang. Denn auch wenn Kronthaler ihre Stücke auf Arien von Purcell, Monteverdi u.a. aufbauen – das Ergebnis ist überwiegend dunkler, fast düsterer Jazz-Pop, wenn auch mit Melodien und Harmonien, die der Alte-Musik-Fan kennt. Andererseits ist Theresa Kronthaler Mezzosopran (im Ensemble der Komischen Oper) und singt auch so. Aber vielleicht gibt es ja genügend Leute mit stilistisch offenen Ohren – was die Sängerin und die beiden Protagonisten der Berliner Jazz-Szene, der Gitarrist Kalle Kalima und der Bassist Oliver Potratz, mit sparsam eingesetzten Gastbeiträgen zusammengebraut haben, ist jedenfalls eine atmosphärisch ungemein dichte, inspirierte und konsequente Mixtur. Ich find’s großartig!
- Arnt Cobbers
Poland abroad Vol. 6: Werke von Fitelberg, Kassern und Spisak
Die Serie „Poland Abroad“ des kleinen Berliner Labels EDA (Edition Abseits) ist eine Wundertüte. Die sechste Folge präsentiert erstmals auf CD drei Werke, von denen kaum jemand hierzulande je gehört haben dürfte: das Konzert für Posaune, Klavier und Streichorchester des vergleichsweise bekannten einstigen Schreker-Schülers Jerzy Fitelberg, ein Concerto für Streichorchester des Komponisten und Diplomaten Tadeusz Kassern und das Concertino für Streichorchester des Nadia-Boulanger-Schülers Michal Spisak. Sie entstanden während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und zeigen verschiedene Spielarten des Neoklassizismus: tonal, klassisch in der Form, in zeittypischer Balance aus Sachlichkeit und Emotionalität und zum Teil erstaunlich munter. Lohnenswerte Entdeckungen!
- Arnt Cobbers
Marenzio: Quinto Libro di Madrigali a sei voci (2)
In seinem fünften, 1591 in Venedig erschienenen Madrigalbuch besingt der italienische Renaissancekomponist Luca Marenzio die Schönheiten der Natur und der Liebe und führt zu diesem Zweck seine sechs Stimmen anmutig und auf manchmal kunstvoll verschlungenen Pfaden zu erstaunlicher Klangpracht. Was als Hörerlebnis natürlich auch den sieben, die Besetzung wechselnden Madrigalspezialisten der italienischen Compagnia del Madrigale zu verdanken ist.
- Arnt Cobbers
Marenzio: Quinto Libro di Madrigali a sei voci (3)
In seinem fünften, 1591 in Venedig erschienenen Madrigalbuch besingt der italienische Renaissancekomponist Luca Marenzio die Schönheiten der Natur und der Liebe und führt zu diesem Zweck seine sechs Stimmen anmutig und auf manchmal kunstvoll verschlungenen Pfaden zu erstaunlicher Klangpracht. Was als Hörerlebnis natürlich auch den sieben, die Besetzung wechselnden Madrigalspezialisten der italienischen Compagnia del Madrigale zu verdanken ist.
- Arnt Cobbers