Grieg/Prokofjew: Klavierkonzerte

LuganskyEine schöne Aufnahme. Das DSO zaubert die verschiedensten Klangfarben, während Nikolai Lugansky keine virtuosen Wolken aufwirbelt, sondern selbst in den schnellsten Passagen jeden Ton mit Bedacht setzt. Was auch dazu führt, dass er und Nagano einige Passagen sehr verlangsamen. Dennoch gelingt es ihnen, die Spannung nie abreißen zu lassen. Ja, einige Details erscheinen sogar in ungewohnt plastischem Licht.
- Arnt Cobbers

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Tatjana Masurenko: White Nights Vol. 2

masurenkoEine Bratschen-CD im Hindemith-Jahr ohne Hindemith – ungewöhnlich, aber sehr zu empfehlen! Die als Professorin in Leipzig tätige Petersburgerin Tatjana Masurenko widmet sich mit ungemein emotionalem Spiel und tatkräftiger Unterstützung ihrer Klavierpartnerin Roglit Ishay drei russischen Werken des 20. Jahrhunderts, denen dieser Zugriff sehr gut bekommt: Prokofjews Romeo und Julia wirkt in Vadim Borisovskys recht freiem Arrangement dermaßen überzeugend, dass man es sich kaum in einer anderen Besetzung als mit Bratsche vorstellen mag. Gennady Banshchikovs kurze, modern-expressive Sonate von 1964/92 leitet dann über zu Schostakowitschs schillernd-rätselhafter Bratschensonate, seinem letzten vollendeten Werk.
- Arnt Cobbers

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Schubert: Symphonien Nr. 3 und 4

herasSchuberts dritte Symphonie gilt als „Jugendwerk“, die „tragische“ Vierte gar als schwächste all seiner Symphonien, die statt echtem Tiefgang hohles Pathos verbreite. Ganz schön mutig, sich gerade mit den beiden Werken dem gespannten CD-Publikum vorzustellen. Doch der Einsatz lohnt. Mit dem späten Schubert oder den gleichzeitig entstandenen Werken Beethovens können diese Teenager-Kompositionen nicht mithalten. Doch gute Musik mit interessanten Wendungen und echten Emotionen sind sie allemal. Zumindest wenn man sich mit solch neugierigem Blick und lebendigem, packendem Zugriff spielt wie die knackig gebliebenen Routiniers aus Freiburg und der junge spanische Alleskönner bei ihrer ersten Zusammenarbeit vor den Aufnahme-Mikros.

- Arnt Cobbers

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Bach: Orchestersuiten

kuijkenSchlanker kann man sich Bach nicht mehr vorstellen als bei Sigiswald Kuijken, der mit seiner Petite Bande nun auch die vier Orchestersuiten in kammermusikalischer Besetzung mit nur ein bis zwei Streichern je Stimme eingespielt hat. Außerdem setzt er historische Trompeten ohne Hilfslöcher ein, die erstaunlich sauber klingen. Kuijken behauptet nicht, so müsse man Bach spielen, sondern findet ihn so nur wesentlich transparenter. Zumindest ist die Abmagerungskur Bach nicht auf die Stimmung geschlagen, dieser Diät-Bach klingt sehr beschwingt.

- Arnt Cobbers

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