Ein pures Vergnügen sind die „Poèmes“ Claude Debussys, zu denen Stella Doufexis mit ihrem Begleiter Daniel Heide einlädt. Von den ersten Liedern des frisch verliebten Achtzehnjährigen bis zu den vier Jahre vor seinem Tod entstandenen Mallarmé-Vertonungen taucht die Mezzosopranistin tief in den Klangkosmos Debussys ein. „Ich betrat eine Welt der Magie“, schreibt sie selbst über diese Aufnahme, und die versteht sie ihrem Publikum zu vermitteln.
– Klemens Hippel
Schubert: Erlkönig
Eine ebenso zügige wie fröhliche Forelle, ein dramatischer Erlkönig: Bariton Matthias Goerne hat die ideale Stimme für Schuberts Lieder. Denn er versteht sich gleichermaßen auf lyrische wie dramatische Töne. Auch in der bereits siebten Folge seiner Schubert-Edition, bei der ihm nun Andreas Haefliger trefflich begleitet.
– Klemens Hippel
Wagner auf dem Klavier
Das musste ja kommen! Zum Wagner-Jahr präsentiert Severin von Eckardstein Paraphrasen und Transkriptionen, die mal nicht von Liszt, sondern von später geborenen Wagnerianern wie Louis Brassin, Ferruccio Busoni und Zoltán Kocsis stammen. Die zehn Stücke sind aber beileibe kein matter Abglanz Wagnerschen Orchesterwohlklangs, sondern überraschend clever und raffiniert gestaltet. Einen interessanten Kontrapunkt bildet ein Wagner-inspiriertes neues Werk von Sidney Corbett. Der hochgelobte Düsseldorfer Pianist spielt mit viel Finesse und Klanggefühl. Eine Überraschungs-CD für all jene, die ihren Wagner mal ganz anders hören wollen.
– Arnt Cobbers
Hector Berlioz: Symphonie fantastique
Nicht nur junge Venezolaner können dirigieren! Auch der Kolumbianer Andrés Orozco-Estrada ist gerade dabei, groß durchzustarten. In Wien ausgebildet, ist er inzwischen regelmäßiger Gast der deutschen Rundfunkorchester, 2014 übernimmt er die Leitung des HR-Orchesters und des Houston Orchestra. Mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, das er seit 2009 leitet, hat er eine makellose Symphonie fantastique eingespielt. Durchaus dramatisch, aber nie mit vordergründigen Effekten. Und vor allem immer klangschön, wie es Orozco-Estradas erklärtes Ziel ist.
– Arnt Cobbers