Emmanuel Pahud: Revolution

PahudRevolAuch wenn es auf dem Cover so aussieht – eine Revolution möchte der Solo-Flötist der Philharmoniker nicht anzetteln. Vielmehr stellt er auf seiner neuesten CD vier Flötenkonzerte vor, die in den Jahren vor oder nach dem Sturm auf die Bastille in Paris entstanden sind und die einen prominenteren Platz im Repertoire verdient hätten. (Dieser Kampf um die Verbreiterung des Kanons hat natürlich schon etwas Revolutionäres.) Pahud spannt den Bogen von Glucks galantem G-Dur-Konzert bis zum schon romantisch angehauchten ersten Konzert des aus Mailand nach Paris gekommenen Flötenvirtuosen Luigi Gianella. Dazwischen setzt er ein hochvirtuoses Konzert von Ignaz Pleyel und das siebte Flötenkonzert von Francois Devienne, der eine Schlüsselfigur für die französische Flötenschule war. So entsteht ein hochinteressantes Panorama – auch vom Orchester wunderbar gespielt.
- Arnt Cobbers

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Rachmaninow: Symphonie Nr. 2, Vocalise

Rach2kitaNach dem fulminanten Tschaikowsky-Zyklus legen Dmitrij Kitajenko und das Gürzenich-Orchester nun in rascher Folge die Symphonien Sergej Rachmaninows vor, den eine russische Kritikerin schon 1908 als den „würdigen Nachfolger Tschaikowskys“ bezeichnete. Und wieder ist das Ergebnis spannend: farbig und packend, dramaturgisch stringent und klug disponiert. Als Zugabe gibt es die Vocalise in einer Fassung für Alt – hier Valer Sebadus – und Streichorchester.
- Arnt Cobbers

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Grand Duo

FukuKochStellen Sie sich vor, Martha Argerich und Grigori Sokolow spielten ein Klavierduo. Oder Barenboim und Radu Lupu. Oder Krystian Zimmerman und Lang Lang. Geht nicht? In der ersten Blütezeit der Klaviervirtuosen im mittleren 19. Jahrhundert spielten die Kontrahenten um die Gunst des Publikums durchaus häufiger zusammen. Und da sie alle auch komponierten, entstanden für diese Anlässe auch neue Werke. Mendelssohn und Ignaz Moscheles schrieben sich gemeinsam ein Duo Concertant, Ferdinand Hiller führte sein Großen Duett 1834 gemeinsam mit Chopin auf, und Franz Liszt schrieb sein Großes Konzertstück über Themen aus Mendelssohns Liedern ohne Worte 1834 für ein gemeinsames Weihnachtskonzert mit Chopin in Paris. Es sind virtuose Werke von unterschiedlicher Qualität, doch alle mit gewissem Tiefgang, die Riko Fukuda und Tobias Koch auf zwei Graf-Fortepianos aus den 1830er Jahren spielen. Und da sie dies sehr animiert tun und die historischen Instrumente sehr apart klingen, kann man diese CD durchaus genießen.
- Arnt Cobbers

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Graener: Orchesterwerke III

Graener3Der Berliner Paul Graener (1872-1944) war Musikdirektor des Londoner Haymarket Theatres, Direktor des Mozarteums und Professor in Leipzig und Berlin. Seine Werke wurden oft aufgeführt in den 1920er Jahren und noch viel häufiger in den 30er Jahren, als er Vizepräsident der Reichsmusikkammer war. Bis heute ist er, politisch diskreditiert, weitgehend in Vergessenheit geraten, wird allerdings immer wieder auch als Geheimtipp gehandelt. Die bereits dritte Graener-CD bei cpo stellt nun weitere Werke vor, die viel Charme haben und Einflüsse der Neuen Sachlichkeit und des Neoklassizismus in die spätromantische Tonsprache aufnehmen. Mancher Satz ist so eingängig, als wäre er direkt fürs Klassik-Radio geschrieben.
- Arnt Cobbers

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