Dutilleux: Métabloes, Sur le meme accord, Symphonie Nr. 1

DutilleuxjrviMit Abstand hört man einiges anders. Henri Dutilleux galt in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg als Moderner, dessen Musik viele Konzertbesucher ratlos ließ. Inzwischen haben sich die Hörgewohnheiten geändert, und Dutilleux‘ Musiksprache erscheint einem geradezu klassisch vertraut. Die hervorragenden Aufnahmen der ersten Symphonie und der Métaboles mit dem Orchestre de Paris unter Paavo Järvi zeigen Dutilleux als einen Klangmagier, der auf der Basis der Tradition mit modernen Mitteln emotional packende Musik zu schreiben verstand. Dazwischen erklingt das kurze, erst 2001 entstandene Nocturne für Violine und Orchester mit Christian Tetzlaff.
- Arnt Cobbers

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Carlos Kleiber in rehearsal & performance

KleiberWer Carlos Kleiber nicht nur hören, sondern sich auch ein Bild machen möchte von seinem Dirigieren und seiner Probenarbeit, dem sei diese DVD ans Herz gelegt: Es sind Mitschnitte von Proben mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart 1970 und den anschließenden Aufführungen, zunächst von der Freischütz-, dann der Fledermaus-Ouvertüre. Das ist faszinierend zu sehen – und ein Einblick zugleich in eine längst vergangene, von alten Herren geprägte Orchesterkultur. Merkwürdig nur, dass der letzte Satz im Booklet lautet: „Seit mehreren Jahren ist die Öffentlichkeit nicht mehr zu Kleibers Proben zugelassen.“ Da hat man den Text von der Erstveröffentlichung des Mitschnitts 2003, die nirgends erwähnt wird, einfach übernommen. Hat man bei EuroArts nicht mitbekommen, dass Kleiber inzwischen verstorben ist?
- Arnt Cobbers

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Hasse: Sonaten/Sonatas from the Italian Manuscripts

hassebacchettiUnd noch mehr Ersteinspielungen: Der Italiener Andrea Bacchetti präsentiert vier Sonaten von Johann Adolf Hasse, deren Manuskripte in venezianischen Bibliotheken aufbewahrt werden. Hinzu kommen zwei weitere Sonaten erstmals auf einem modernen Flügel. Hasses Musik ist bewusst einfach gehalten und sehr eingängig, aber schön. Dazu passt das klare, transparente und sehr zurückgenommene Spiel Bacchettis auf dem sehr brillanten Fazioli-Flügel.
- Arnt Cobbers

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Agostino Steffani: Niobe Regina di Tebe

niobeWelch ein Luxus! 14 Tage durften sich das Boston Early Music Festival Orchestra unter Leitung der beiden Lautenisten Paul O’Dette und Stephen Stubbs und ein erlesenes Sängerensemble um Karina Gauvin und Philippe Jaroussky Zeit nehmen, um in einem der besten Aufnahmesäle der Welt, dem Sendesaal Bremen, eine weitgehend unbekannte Barockoper aufzunehmen. Es hat sich gelohnt! Mit großer Sorgfalt, Finesse und der nötigen Leidenschaft, und bestens harmonierend dank der vorhergehenden Festivalaufführungen in Boston, präsentieren sie die antike Tragödie der thebanischen Königin Niobe, wie sie Agostino Steffani 1688 in München komponiert hat. Der Italiener, der an den Höfen von München, Hannover und Düsseldorf tätig war, galt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten seiner Zeit. Niobe Regina di Tebe ist ein spannungs- und abwechslungsreiches, italienische und französische Elemente verbindendes Werk, das fast vier Stunden barocke Opernpracht vom feinsten bietet.
- Arnt Cobbers

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