"Als Musiker bin ich Romantiker"

Bostridge

Der Tenor Ian Bostridge über Benjamin Britten, die Dramaturgie eines Liederabends und die talismanische Qualität der deutschen Sprache 

Ian Bostridge gilt als einer der führenden Liedsänger, auf der Opernbühne sieht man ihn selten. 2013 veröffentlichte er eine CD mit Liedern von Benjamin Britten, am 9. März gibt er im Potsdamer Nikolaisaal einen Abend mit Liedern von Purcell, Bach, Haydn, Britten und Kurt Weill. Bostridge, geboren 1964 in London, studierte in Oxford und Cambridge Geschichte und promovierte 1990 über die Hexenverfolgung in England zwischen 1650 und 1750, ehe er sich professionell dem Singen zuwandte. Das folgende Gespräch fand 2008 in seinem Haus in London statt – bei einer Tasse Kaffee (!).

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„Wow, da hat Brahms noch geblättert!“

moser

Der Cellist Johannes Moser hört und kommentiert CDs seiner Kollegen, ohne dass er erfährt, was er hört

„Schaun wir mal, was passiert“, sagte Johannes Moser erwartungsvoll, als wir uns vor drei Jahren in seiner Wohnung in Wilmersdorf trafen. Der gebürtige Münchner, Jahrgang 1979, kam als Student nach Berlin. Inzwischen ist er einer der gefragtesten Cellisten weltweit und seit 2012 Professor in Köln.

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„Mein Traum wäre, Bruckner zu dirigieren“

badu

Der Pianist Paul Badura-Skoda ist auch mit 86 noch unermüdlich aktiv

Paul Badura-Skoda ist mit 86 Jahren nicht nur immer noch ein außergewöhnlicher Pianist, der souverän und mit altväterlicher Wärme spielt, sondern auch ein charmanter Gesprächspartner. Am Morgen nach seinem Schubert- und Chopin-Abend im Kammermusiksaal trafen wir uns im Café seines Berliner Hotels. Immer wieder streute Badura-Skoda amüsante Anekdoten ein, die ich hier aus Platzgründen weggelassen habe.
1927 in Wien geboren und Schüler des legendären Edwin Fischer, erlebte Paul Badura-Skoda seinen Durchbruch Ende der 40er Jahre in Konzerten mit Furtwängler und Karajan. Er musizierte im Trio mit Wolfgang Schneiderhan und Boris Pergamenschikow und spielte Duo mit dem Pianisten Jörg Demus und dem Geiger David Oistrach. Seit den 50er Jahren nimmt er in dichter Folge Schallplatten auf – bis heute sind es rund 400.

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„Es ist unglaublich, was da los ist“

Rische

Michael Rische über
Carl Philipp Emanuel Bachs Klavierkonzerte

Der Pianist Michael Rische beschäftigt sich nicht nur mit den Hauptwerken des Repertoires, wobei ihm besonders die Impressionisten am Herzen liegen. Er überrascht auch immer wieder mit aufsehenerregenden Entdeckungen und ungewöhnlichen Projekten. So spürte er Erwin Schulhoffs Klavierkonzert wieder auf und brachte George Antheils Klavierkonzert Nr. 1 nach 80 Jahren zur Uraufführung. Er spielte Mozarts Klavierkonzert KV 466 und Beethovens Konzert Nr. 3 mit Kadenzen verschiedener Komponisten ein (und jeweils einer eigenen) und legte 2011 eine erste, von den Kritikern gefeierte CD mit drei Klavierkonzerten von Carl Philipp Emanuel Bach vor. Nun ist Michael Risches dritte, wiederum sehr überzeugende CD mit Konzerten des zweitältesten Sohnes von Johann Sebastian Bach bei Hänssler Classics erschienen.

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